Was sagen die Kritiker zu... Unknown User

16.07.2015 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Unknown UserUniversal Pictures
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Unknown User scheint ein innovativer Gruselfilm zu sein, in dem junge Leute vor ihrem PC das blanke Grauen erleben. Was die Kritiker von Levan Gabriadzes neuem Streifen halten, erfahrt ihr hier.

Mit Unknown User, oder im Englischen Unfriended, kommt dieses Jahr ein weiterer Teenager-Schocker in die Kinos. Wie bereits in Ouija spielt auch hier Shelley Hennig mit, die neben zahlreichen anderen jungen Erwachsenen wie Moses Storm und Will Peltz, dem Bruder der Bates Motel-Darstellerin Nicola Peltz, nicht nur um ihr virtuelles Leben bangt.

Nachdem vor einem Jahr Laura Barns nach einer Pranger-Aktion im Internet Selbstmord beging, beschließen sechs Jugendliche, dass sie sich zu diesem Anlass in einer Skype-Runde treffen. Doch plötzlich sind die Freunde nicht mehr unter sich, denn ein unbekannter siebter User mit dem verhängnisvollen Namen billie227 klinkt sich in das Gespräch mit ein. Er fordert, dass ihm mitgeteilt wird, wer damals die peinlichen Videos von Laura ins Internet stellte, welche sie zum Suizid bewegten. Er droht mit Mord, sollte er nicht bekommen, was er will.

Hier die harten Fakten zu Unknown User:
47 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 4,8
9 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 5,6
27 Kommentare und 9 Kritiken
0 x Lieblingsfilm und 2 x Hassfilm
491 haben den Film vorgemerkt und 16 sind uninteressiert

Das sagen die englischen Kritiker zu Unknown User:

Alan Scherstuhl von Village Voice  schreibt relativ positiv:

Ja, in diesem Film sieht man anderen Personen 85 Minuten lang dabei zu, wie sie einen Computer benutzen. Regisseur Levan Gabriadze ist geübt darin, was nur wenigen Filmen gelingt, nämlich langsam das ungute Gefühl aufzubauen, dass etwas nicht stimmt. Seine Arbeitstechniken werden bestimmt von Nachahmern übernommen. Das kann toll sein, wenn diese woanders angewandt werden als in Filmen über das triumphierende Töten von moralisch bedenklichen Teenagern.

Peter Debruge von der Variety  findet den Ansatz immer noch frisch:

Zum Mitschreiben, Unknown User ist kein Film, der nur auf dem Computer-Bildschirm stattfindet. [...] Aber der Kunstgriff fühlt sich immer noch frisch an, wenigstens für den Moment, obwohl klar ist, dass er genauso müde und gebraucht sein wird wie das originale Found-Footage-Genre.

Bei The Hollywood Reporter  lässt John DeFore wenig Gutes an der Sache:

Diese Kinder sind verabscheuenswerter als die durchschnittlichen Opfer eines Slasher-Film-Bösewichts und die jungen Schauspieler haben wenig Erfolg damit (wenn sie es überhaupt versuchen), ihre Rollen interessant zu machen, ungeachtet ihrer oberflächlichen Gehässigkeit; sobald der Film beginnt, sie auf natürliche Weise auszuschalten, können wir nicht einmal Spaß mit ihren Toden haben.

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Unknown User:

Katrin Nussmayr hat sich für Die Presse  nicht wirklich gegruselt:

Spannung bezieht der Film großteils aus digitalen Vorgängen. Es ist beachtlich, wie viel Emotion in einem Cursor stecken kann, der unschlüssig zwischen zwei Schaltflächen hin- und herwandert. Eines schafft der Film aber nicht: wirklich Angst zu machen.

Bei der Kino-Zeit  sagt Christopher Diekhaus, dass der Film hervorsticht:

Dass Unknown User trotzdem nicht im Sumpf anspruchsloser Horrormassenware untergeht, ist der eigenwilligen, konsequent umgesetzten und thematisch angemessenen Optik zu verdanken. Schließlich spielen sich nahezu alle Ereignisse des Films auf dem Laptop-Bildschirm von Blaire ab, die ständig zwischen dem Skype-Videochat, der Google-Startseite, ihrem Facebook-Account und anderen Internet-Diensten hin- und herspringt. [...] Die Krux der Desktopästhetik besteht freilich darin, dass sie irgendwie nicht recht zum großen Kinorahmen passen will. Eine Sichtung am Laptop würde das Filmerlebnis sicherlich in keiner Weise schmälern.

Auch auf Cineclub - Filmkritik  wird der Film für zu Hause empfohlen:

Obwohl man nicht von der Hand weisen kann, dass die Idee zu dem Film für das Genre neue Elemente enthält, sind die verwendeten filmischen Mittel weder äußerst innovativ noch spektakulär umgesetzt. Und für die Hightech-Soundanlagen eines modernen Kinos kommen die Skype-Töne schon fast einer Vergewaltigung nahe. „Unknown User“ dürfte um keinen Deut schlechter sein, wenn man ihn auf dem Bildschirm seines Notebooks und mit PC-Lautsprecher oder Headset schaut, denn in dieser Qualität ist man Skype ja ohnehin gewohnt.

Das Fazit zu Unknown User:

Die Kritiker sind sich zumindest in einem Punkt relativ einig: Die neue und erfrischende Machart macht Unknown User aus. Während ein kleiner Teil der Presse die vermittelten Emotionen positiv hervorhebt und einen langsamen Spannungsaufbau zu schätzen weiß, findet die knappe Mehrheit die Figuren und Darsteller geradezu unbrauchbar. Manche finden kaum Gutes an dem Film und geben an, sich nicht einmal über das Sterben der Hauptcharakter freuen zu können, obwohl sie sowieso nicht leiden können. Doch allgemein betrachtet bewegen sich die Kritikermeinungen auf der Schwelle einer durchschnittlichen Bewertung. Unknown User hat viele Schwächen, bringt aber frischen Wind in das Horror-Genre und ist somit ein solider Film geworden.

Jetzt ist eure Meinung gefragt! Habt ihr Unknown User schon gesehen und wenn ja, wie findet ihr ihn?

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