Im Thriller Nur die Sonne war Zeuge schickt Regisseur René Clément den jungen Amerikaner Tom Ripley (Alain Delon) nach Italien. Im Auftrag eines Industrie-Moguls macht er sich auf die Suche nach dessen Sohn, Philippe Greenleaf (Maurice Ronet), um sich 5.000 Dollar zu verdienen. Als er seinen alten Mitschüler Philippe dann antrifft, entscheidet er sich plötzlich gegen das Geld und für das Dolce Vita. Als es dann auf hoher See wegen Tom zum Streit zwischen Philippe und seiner Freundin Marge (Marie Laforêt) kommt, spitzt die Situation sich auch zwischen den beiden Freunden zu.
Nur die Sonne war Zeuge basiert auf Patricia Highsmiths Roman Der talentierte Mr. Ripley. Durch das alternative Ende hebt der Film sich jedoch deutlich von der Version mit Matt Damon aus dem Jahr 1999 ab, die den gleichen Namen wie das Buch trägt und sicher einigen von euch ein Begriff ist. Genau wie den Roman loben Fans und Kritiker vor allem die Darstellung der Beziehung zwischen Ober- und Unterschicht auf psychischer Ebene, wobei René Clément an einigen Stellen bewusst von der Vorlage abweicht. Die farbenprächtige Idylle Italiens steht im perfekten Kontrast zur erschütternden Geschichte, die der Film vermittelt.
Dave Calhoun von Time Out schreibt:
In dieser Version ist es [Alain] Delon - unfassbar schön, unfassbar schwer zu lesen, kalt, cool - der den Film für sich beansprucht. Die stärksten Szenen sind auf Ripleys Yacht, wenn Clément sich eingesteht, die meist verblassten homoerotischen Aspekte der Story darzustellen
- Heute im TV: Nur die Sonne war Zeuge
- Sender: 3sat
- Sendezeit: 22:35 Uhr