Goethe & Michael Fassbender räumen in Venedig ab

12.09.2011 - 09:30 Uhr
Das Filmfestival Venedig ist beendet
Prokino Filmverleih
Das Filmfestival Venedig ist beendet
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Das Filmfestival Venedig bot auch in diesem Jahr wieder reichlich Anlass zur Freude, denn etliche Filme und Filmschaffende begeisterten die Zuschauer. Durchaus für Begeisterung konnte dann auch die Preisvergabe sorgen.

Nun sind sie vorbei, die Internationalen Filmfestspiele in Venedig. Auch dieses Jahr wurde wieder einiges geboten und Venedig machte seinem Ruf als Top-Festival alle Ehre. Von Weltstars wie George Clooney, der seinen neuen Film The Ides of March – Tage des Verrats vorstellte und dafür lobende Kritiken erntete, und Roman Polanski, der mit Der Gott des Gemetzels drauf und dran ist, seine alten Erfolge zu wiederholen, bis hin zu bis dato weniger in Erscheinung getretene Filmschaffende wie Philippe Garrel (Ein brennender Sommer) oder Tomas Alfredson (Dame König As Spion), die freilich schon ihre Spuren im Business hinterlassen hatten, aber in Venedig eine größere Bühne bekamen.

Wer beim Filmfestival Venedig aber vor allem im Mittelpunkt stand, waren natürlich die Geehrten. Offensichtlich war die Zusammensetzung der Jury um Darren Aronofsky in dieser Weise völlig richtig, denn, das können wir festhalten, sie bestimmt nicht die Falschen zu Gewinnern erkoren, auch wenn die Preisvergabe allem Anschein nach nicht einheitlich vonstatten ging.

Aber wollen wir uns den Siegern des diesjährigen Filmfestival zuwenden, und da gleich dem besten Film. Mit Faust wurde ein echter, echter Klassiker ausgezeichnet, obwohl Regisseur Aleksandr Sokurov in seiner Interpretation der Vorlage von Johann Wolfgang Goethe nichts mehr so ließ, wie es der ein oder andere von uns vielleicht noch aus dem Deutschunterricht kennt. Es hat fast den Anschein, Aleksandr Sokurov selbst sei von Mephistopheles in Besitz genommen worden, so eigen ist sein Faust.

Weniger experimentell und abgehoben ist hingegen der Film People Mountain People Sea, der Shangjun Cai den Silbernen Löwen für die beste Regie einbrachte. Der Film erzählt die Geschichte eines Mannes, der sich auf der Suche nach dem Mörder seines Bruders befindet, um Rache zu üben. Was sich anhört wie ein Thriller, ist in Wahrheit eine Mischung aus Drama und Road Movie, schwermütig und ohne Hektik vorgetragen.

Alpen von Giorgos Lanthimos driftet hingegen eher wieder in eine spezielle Richtung. Seit Dogtooth wird dem griechischen Regisseur jedoch zugetraut, auch ein Thema wie Ersatz für Verstorbene so zu bearbeiten, dass es auf der großen Leinwand funktioniert. Und wie der Preis für das Beste Drehbuch zeigt, hat er es auch diesmal geschafft. Ebenso geschafft hat es Robbie Ryan, der für die Beste Kamera ausgezeichnet wurde. Die Meinungen, dass seine Leistung beim Film Sturmhöhe, der Verfilmung des Romans “Sturmhöhe” von Emily Brontë, gewürdigt gehört, waren einhellig.

Und bevor wir uns nun den beiden ausgezeichneten Schauspielern zuwenden, soll erst noch Emanuele Crialese erwähnt werden, der für Terraferma – Feindesland den Spezialpreis der Jury bekam. Sein Film dreht sich um die Fragen des Verrats, der Humanität, der sozialen Gerechtigkeit am Beispiel italienischer Familien und illegaler Einwanderer in Italien.

Zu guter Letzt kommen wir nun auf Deanie Ip und Michael Fassbender zu sprechen. Die Chinesin wurde als beste Darstellerin ausgezeichnet, was sie sich für ihre Leistung im Drama A Simple Life von Ann Hui auch verdient hat. Sie spielt darin eine Haushälterin, die nach jahrzehntelanger Arbeit ins Altenheim geht. Dem in Deutschland geborenen Michael Fassbender wurde die Ehre, als Bester Darsteller ausgezeichnet zu werden zuteil, da er in Shame von Steve McQueen eine ansprechende Arbeit abgeliefert hat. Das kommt kaum überraschend, denn Michael Fassbender ist seit einigen Jahren ein vielgeachteter Schauspieler, und hat sich eine solche Auszeichnung verdient.

Einen Pressespiegel zum Filmfestival Venedig findet ihr auf film-zeit.de.

Was haltet ihr von den Gewinnern? Wurden die Richtigen ausgezeichnet? Wie ist eure Meinung zum diesjährigen Filmfestival Venedig? Lasst es uns wissen!

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