Geheimagenten haben es schon nicht leicht. Ständig müssen sie die Welt retten und sich mit Bösewichten herumschlagen, die genau diese zerstören wollen. Die beiden Lieblingsspione auf den Leinwänden rund um den Globus waren im vergangenen Jahrzehnt Altmeister James Bond in James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag, James Bond 007 – Casino Royale sowie James Bond 007 – Ein Quantum Trost und Emporkömmling Jason Bourne in der Trilogie Die Bourne Identität, Die Bourne Verschwörung sowie Das Bourne Ultimatum. Da die beiden ja sowieso schon jahrelang um die Kunst des Kinopublikums kämpfen und beide Franchises anno 2012 wieder mit einem neuen Teil an den Start gehen, lassen wir sie dieses Mal in unserem Fight der Woche gegeneinander antreten. Also Ring frei für einen knallharten Agentenaustausch, oder wie Michael Buffer sagen würde: ’Let’s get ready to rumble!’
Die erste Runde: Nahkampf
Ein stilvoller Club im gehobenen Ambiente am Rande des Atlantiks mitten in der Nacht: Während James Bond am Geländer noch mit seinem Martini ‘geschüttelt, nicht gerührt’ beschäftigt ist, prescht Jason Bourne vor. Trotz seiner Amnesie weiß er irgendwie noch, dass er über hervorragende Talente im Nahkampf verfügt. Der Übermensch aus dem Treadstone-Programm landet sogleich einen ersten Treffer, der sich gewaschen hat. James Bond taumelt kurz, aber schüttelt sich einen kurzen Moment lang und ist dann wieder komplett bei der Sache. Er ist solche Schmerzen gewohnt. Schlimmer als das, was er vom Beißer oder dem Stomper verpaßt bekommt, können die Hiebe des CIA-Mannes kaum sein. M hat den Superspion des MI6 wieder einmal sehr sorgfältig gebrieft. 007 weiß also, was auf ihn zukommt. Als Jason Bourne für einen Bruchteil einer Sekunde unaufmerksam ist, zückt James Bond eines seiner neuen Spielzeuge aus der Q-Abteilung. Mit dem Schlüsselband aus James Bond 007 – Der Hauch des Todes führt er seinen Gegner zunächst in die Irre und versetzt ihm dann mit dem Elektroschocker seines Handys aus James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie einen 20.000-Volt-Stromschlag. Damit hat Jason Bourne nun wirklich nicht gerechnet und stürzt hinterrücks über das Geländer in die Tiefen des Ozeans hinab.
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Die zweite Runde: Leben und sterben lassen
Jason Bourne treibt gezeichnet durch den Atlantik. Das Wasser steht symbolisch für seine Wiedergeburt. Denn er hat den ersten richtigen Treffer seines Gegners kaum überlebt und kann sich an kaum etwas erinnern. Nur das Feindbild James Bond hat er noch vor Augen. So etwas vergisst er trotz Amnesie nicht. Er hält ihn aber fälschlicherweise für den Mörder seiner Freundin Marie. Als Jason Bourne endlich wieder auf festen Boden angekommen ist, setzt er dann auch sogleich alles daran, seinen Rivalen aufzuspüren. Langsam, aber sicher kommt er in seinem zweiten Leben wieder zu gewohnter Kraft und merkt das auch. Weil James Bond als Geheimagent leider nicht viel von Gemeinhaltung hält, hat der stahlharte CIA-Mann keinerlei Probleme, 007 ausfindig zu machen. Er folgt einfach dem Luxus und den schönen Frauen und entdeckt den Superspion Ihrer Majestät kurz darauf im mazedonischen Casino Royale, wo James Bond gerade mit Le Chiffre um die Wette spielt. Eiskalt vergiftet er den Drink von 007, der wie immer nicht die Finger von seiner Standarddosis Vodka Martini lassen kann. Doch von Jason Bourne unbemerkt kann sich der britische Spitzenagent in letzter Sekunde mit einem Defibrillator selbst reanimieren. James Bond fingiert seinen eigenen Tod und taucht erst einmal unter. Er ist wie eine Katze mit neun Leben, die niemals stirbt. Er wird höchstens in neuer Haut wiedergeboren. Man lebt eben nur zweimal, und während Jason Bourne das Schicksal schon einmal herausgefordert hat, bringt James Bond ihn kurzerhand mit seiner berühmt-berüchtigten Haikanone um die Ecke. Leben und sterben lassen!
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Die dritte Runde: Die Girls entscheiden
Jason Bourne ist zäher, als der gute 007 dachte. Er schafft es ein zweites Mal, von den Toten aufzuerstehen. Sowas hatte zuvor nur Ernst Stavro Blofeld hinbekommen. Mit schwindelerregendem Tempo, so dass es nur so wackelt, macht sich der CIA-Mann erneut auf die Jagd nach seinem Gegner. Er will James Bond aus Rache diesmal an einem wunden Punkt treffen. Jason Bourne hat es auf das Mojo des smarten britischen Womanizers abgesehen. Als 007 auf einer Mission in Schockstarre versetzt wird, um als tot zu gelten, schlägt er zu. Er nimmt sich das, was er für James Bonds Potenz hält, um ihn für ein und für alle Mal zu einer männlichen Witzfigur verkommen zu lassen und ihn bei den Frauen zu übertrumpfen. Denn bisher war der gute Jason Bourne doch eher nicht so der Ladykiller. Das soll sich nun ändern. Als er 007 nach dessen Rückkehr ins Leben in einem Nobelschuppen in den Schweizer Alpen trifft, wähnt er sich schon als klaren Sieger bei der holden Damenwelt. Leider hat er die Rechnung aber ohne die Bond-Girls gemacht. Denn auch ohne ‘Mojo’ kommt James Bond bei den Ladies immer noch besser an als der stahlharte, gefühlskalte CIA-Agent. 007 zieht weiterhin mit Charme und Esprit sogar russische Spioninnen auf seine Seite, und selbst als scheinbar impotenter Spitzel kommt Christmas bei ihm mehrmals pro Jahr. Seinen Rivalen inmitten einer Armada von heißen Girls zu sehen, ist zuviel für Jason Bourne. Er stürzt sich auf James Bond und will ihm in den Bergen endgültig den Garaus machen. Während sich die beiden einen Kampf auf Leben und Tod liefern, scheint der CIA-Mann zunächst die Oberhand zu haben, aber just als er 007 in den Abgrund stoßen will, zückt der Brite sein letztes Ass im Ärmel. Mit dem Gürtel aus James Bond 007 – GoldenEye feuert er auf die Bergspitze und kann sich in letzter Sekunde mit seinem Stahlseil dort festhaken, während Jason Bourne in die Tiefe stürzt. Nicht jeder verkraftet eben einen Skyfall.
Ein klarer Sieg für James Bond. Wen seht ihr vorne?